Glücksspielmythen

Mythos: Die Chance, beim Lottospiel „6 aus 49“ mindestens drei Richtige zu erzielen, stehen gar nicht so schlecht!

Fakt ist: Die Chance auf irgendeinen Gewinn beim Lottospiel „6aus49“ beträgt mit einer Tippreihe nicht einmal 2%.

Mythos: Spieler können den Spielausgang beim Automatenspiel oder Roulette beeinflussen!

Fakt ist: Der Ausgang bei reinen Glücksspielen wie Automatenspiele oder Roulette ist ausschließlich zufallsbasiert. Einflussmöglichkeiten auf das Spielergebnis bestehen nicht, so dass Spielstrategien oder Spielsysteme ohne Wert sind.

Mythos: Fast-Gewinne, bei denen ein Gewinn nur knapp verfehlt wurde, deuten zweifelsohne an, dass der große Gewinn bevorsteht!

Fakt ist: Die einzelnen Spielereignisse etwa beim Automatenspiel oder Roulette sind unabhängig voneinander und laufen nach dem Zufallsprinzip ab. Vorangegangene Spielausgänge bringen keinerlei Information für zukünftige Spielausgänge mit sich.

Mythos: Nach zehnmal „Rot“ beim Roulette ist die Trefferwahrscheinlichkeit für „Schwarz“ beim nächsten Spiel größer als die Trefferwahrscheinlichkeit von „Rot“!

Fakt ist: Die Trefferwahrscheinlichkeit beim Roulette ist für jeden Spielausgang gleich – unabhängig von den vorherigen Spielausgängen. Also haben auch beim 11. Spiel „Rot“ und „Schwarz“ dieselbe Trefferwahrscheinlichkeit.

Mythos: Nach einer Verlustserie erhöhen sich die Gewinnchancen. Daher sollte nach Verlusten unbedingt weitergezockt werden!

Fakt ist: Gerade der Versuch, Verlusten hinterherzujagen, ist gefährlich. Erzielte Verluste sowie Gewinne sagen über den weiteren Spielverlauf nichts aus. Aus der Tatsache, dass zum Beispiel ein Spielautomat lange Zeit nichts „geschmissen“ hat, folgt nicht, dass ein Gewinn unmittelbar bevorsteht oder die Einsätze zu erhöhen sind, um einen Gewinn zu erzielen.

Mythos: Ein problematisches oder süchtiges Spielverhalten ist ohne Weiteres zu erkennen!

Fakt ist: Probleme im Zusammenhang mit dem Glücksspiel lassen sich grundsätzlich leicht verbergen, da keine unmittelbaren körperlichen Symptome zu beobachten sind, wie etwa bei Alkoholmissbrauch. Oftmals erkennen auch die Betroffenen selbst erst sehr spät, dass sie ihr Spielverhalten nicht mehr im Griff haben. Glücksspielsucht wird daher of auch als eine „verborgene“ oder „heimliche“ Suchterkrankung bezeichnet.

Mythos: Glücksspiele haben keine mit Alkohol oder anderen Drogen vergleichbare psychische Wirkung!

Fakt ist: Obwohl der Spieler tatsächlich keinen Stoff zu sich nimmt, kann die psychische Wirkung von Glücksspielen sehr hoch sein. Spieler berichten oftmals im Zusammenhang mit ihren Spielaktivitäten von einem Kick, Adrenalinschüben oder heftigen Erregungszuständen. Auch Forschungsbefunde belegen, dass bei der auf Belohung ausgerichteten Glücksspielteilnahme körpereigene Substanzen freigesetzt werden.

Mythos: Man muss jeden Tag zocken, um glücksspielsüchtig zu werden!

Fakt ist: Die Häufigkeit des Spielens kann in der Tat ein Indikator für glücksspielbezogene Probleme sein. Allerdings kann auch eine gelegentliche Spielteilnahme oder plötzliche Veränderung im Spielverhalten zu Problemen führen. Entscheidend ist vor allem, ob der Betroffene sein Spielverhalten noch unter Kontrolle hat und ob bereits finanzielle oder psychosoziale Folgeschäden entstanden sind.

Mythos: Probleme mit Glücksspielen können nur psychisch gestörte Menschen entwickeln!

Fakt ist: Prinzipiell kann jeder Mensch Probleme im Zusammenhang mit Glücksspielen entwickeln. Bestimmte Merkmale auf Seiten des Individuums sowie umgebungsbezogene Bedingungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Fehlanpassung. Das Vorliegen einer schweren psychischen Störung stellt zwar einen derartigen Risikofaktor dar, ist jedoch kein Muss für die Entwicklung glücksspielbezogener Probleme.

Mythos: Oftmals sind es die Partner von Glücksspielsüchtigen, die sie zum Spielen treiben!

Fakt ist: Süchtige Spieler sind im Allgemeinen sehr erfinderisch in der Rechtfertigung ihres Handelns. Zwar können partnerschaftliche Konflikte zur Glücksspielproblematik beitragen. Jedoch ist der Spieler für sein Handeln genauso selbst verantwortlich wie für die Umsetzung von Schritten zur Problembewältigung.